“ALTE MEISTER” ist eine 2017 gegründete Theatergruppe von SeniorInnen unter der Spielleitung der Wiener Regisseurin und Theaterpädagogin Sandy Tomsits.
Die Seniorentheatergruppe besteht aus einer Gruppe älterer Erwachsener, die sich der kreativen Ausdrucksform des Theaterspielens im Alter verschrieben hat. Die Mitglieder der Gruppe haben unterschiedliche Spielerfahrung, von Anfängern bis hin zu erfahrenen Amateuren. Sie treffen sich regelmäßig, um gemeinsam zu proben, Stücke zu entwickeln und Auftritte vorzubereiten. Sie arbeiten auch generationsübergreifend, wie das Tanz-Theater-Projekt (,,Atychiphobia“) zusammen mit Studenten gezeigt hat.
“ALTE MEISTER” ist immer auf der Suche nach theaterbegeisterten Menschen mit viel Lebenserfahrung für neue Seniorentheaterprojekte und generationsübergreifende Performances. Bei Interesse nehmen Sie mit uns KONTAKT auf.
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ATYCHIPHOBIA
ATYCHIPHOBIA
Die Atychiphobie ist eine spezifische Phobie und beschreibt die Angst davor, Fehler zu machen. Dies artet dann meist darin aus, dass alles geprobt oder gelernt werden muss. Im Hintergrund steht meist ein fehlendes Selbstvertrauen.
Ein generationsübergreifendes Tanztheaterprojekt mit Lesung und Live-Musik. Das Tanztheaterprojekt ATYCHIPHOBIA beschäftigt sich mit den alten und neuen Ängsten unserer Gesellschaft. Woran scheitert die Welt gerade? Woran scheitert jeder und jede Einzelne von uns und welche neuen Wege können wir gemeinsam gehen? 5 StudentInnen und 4 SeniorInnen der Theatergruppe „Alte Meister Wien“ haben sich über die letzten Monate generationsübergreifend und lustvoll mit der Angst zu Scheitern beschäftigt.
Parallel zum Theaterprojekt erscheint im Verlag Art Libre ein Buch zum Thema mit Gesprächen u.A. mit Günther “Gunkl” Paal, Bewohnern der Vinzi Rast, dem Philosophen Konrad Paul Liessmann, Strafgefangenen, einem Pfarrer, der Autorin Sabine Scholl und dem ehem. Vizekanzler & Industriellen Hannes Androsch.
Leitung: Sandy Tomsits, Adriana Zangl Mediengestaltung: Oliver M. Gruber-Lavin DarstellerInnen: Josef Bednarik, Robert Löhner, Renate Mills, Natalia Nöllenburg, Paulina Ritter, Gerda Schwaiger, Aaron Seitz, Elisabeth Stark, Max Tremml Live Musik: Kaiman und Axolotl
Begleitend zur Theaterperformance “ATYCHIPHOBIA – The Importance of Failure in modern Society” haben Sandy Tomsits und Oliver Gruber-Lavin Gespräche zum Thema Scheitern geführt.
Gesprächspartner waren: Ceciliy Corti (ehem. Leiterin der VinziRast), Hannes Androsch (ehem. Vizekanzler & Unternehmer), Michael Herzog (Anlagenbauer), Sabine Scholl (Schriftstellerin), Günther “Gunkl” Paal (Kabarettist), Gabriel Halat (Unfallchirurg), Konrad P. Liessmann (Philosoph), Frau M. (Insassin einer JVA), Sedea Killinger (Vollzugsleiterin einer JVA) Wolfgang Kimmel (Pfarrer in Wien) und Veronika Steinböck (Künstlerische Leiterin des Kosmos Theater in Wien).
Die mit großer Offenheit geführten Gespräche geben einen Einblick in unseren persönlichen und gesellschaftlichen Umgang mit diesem Phänomen.
Atychiphobia – Gespräche zum Thema Scheitern Sandy Tomsits (Hrsg.), Oliver M. Gruber-Lavin (Hrsg.) Paperback, 152 Seiten, ISBN-13: 9783901209208, Verlag: Art Libre, Erscheinungsdatum: 09.04.2019, Sprache: Deutsch
PRODUKTIONEN
PRODUKTIONEN
„Etwas Besseres als den Tod findest du überall“: Wer das sagt, ist ganz unten angekommen. Esel, Hund, Katze und Hahn sind ,,ausrangiert“. Hier setzt die Handlung von Grimms Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ ein.
Genau hier beginnt auch das gemeinsame Schicksal der vier Damen der „Bremer Stadtmusikanten reloaded“. Sie fragen sich: Was gibt es noch Schönes im Leben zu tun ? Und wie sieht das ,,Ausrangiert-Sein“ für jede Einzelne aus, da, wo sie herkommt ?
Der Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung begleitet ein stückweit jeden von uns. Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit sind fließend. Die kleine ,,Schicksalsgemeinschaft“ kommt nie in Bremen an. – Denn sie hat etwas Wesentliches gefunden: die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten.
Von wilden Räubern und braven Goldschmieden erzählt das Märchen, das mit viel Humor und Lebensfreude von den Seniorinnen umgesetzt wird. Wagemut, Abenteuer und kluge Räuber beseelen das Märchen durch das eine eloquente, witzige Erzählerin führt.
Zehn Seniorinnen der Theatergruppe ,,Alte Meister Wien“ haben über einen Zeitraum von einem Jahr mit der Wiener Theaterpädagogin und Regisseurin Sandy Tomsits dieses Stück erarbeitet – in Koproduktion mit dem Seniorentreff Gumpendorfer Straße. Die Seniorinnen schlüpfen in verschiedene Rollen, für manche ist es die erste Theatererfahrung, andere können sich schon ,,Profis“ nennen. Die älteste Darstellerin, die die Wirtin spielt, ist bereits 92 Jahre alt
Das Tanz-Theater-Projekt „ATYCHIPHOBIA- The Importance of Failure in Modern Society“ beschäftigt sich mit alten und neuen Ängsten in der Gesellschaft – und das generationsübergreifend. Es erforscht einen kollektiven Zustand, bzw. ein kollektives Scheitern auf der Ebene der Politik, Integration, Umwelt und zeigt die Ängste und Problematiken des Individuums auf der Ebene: Beziehung, Kommunikation, Umgang mit Neuen Medien. Im Einzelnen behandeln wir auch das wachsende Problem der Kommunikationsarmut im öffentlichen Raum durch die Nutzung des Handys, die zunehmende Abhängigkeit von sozialen Medien und die damit einhergehende Entfremdung Naturgegebenem. Weiters die Überbetonung des Egos und der Selbstdarstellung, die Verhärtung der Vorurteile zwischen den Generationen, Mechanismen der Vereinsamung. Mehr …
Ein Projekt in Zeiten und im Zeichen von Corona.
Statt traditioneller Bühnenaufführungen fanden die Aufführungen online über Videokonferenzplattformen statt. Die Schauspielerinnen und Schauspieler spielten ihre Rollen von zu Hause aus und wurden durch innovative Technologien miteinander verbunden. Vielleicht wurden auch Elemente der Videospiele oder Augmented Reality eingebaut, um ein interaktives Erlebnis für das Publikum zu schaffen.
Diese Art von Theaterprojekt zeigt, wie Kreativität und Anpassungsfähigkeit dazu beitragen können, künstlerische Visionen auch unter herausfordernden Umständen zum Leben zu erwecken.
WORKSHOPS
WORKSHOPS
Wir arbeiten langfristig und zielorientiert. Das bedeutet, am Ende eines Projektes wollen wir das gemeinsam Erarbeitete auch zur Aufführung bringen.
INHALTE:
Freude und Spaß am gemeinsamen Theaterspielen unter theaterpädagogischer Leitung. Improvisation, Stimm- und Sprechtraining, Körperarbeit, chorisches Arbeiten und Paarübungen, biografisches Theater, kreatives Schreiben, nonverbales, szenisches Arbeiten und Entdecken Ihrer individuellen Talente.
Was wir nicht machen, ist klassische Stücke einstudieren oder lange Texte auswendig lernen. Da wir keine Schauspieler sind, sondern Laien, werden wir lernen, uns individuell und in der Gruppe auszudrücken, wir arbeiten mit biografischem Material, das aus der Gruppe kommt, mit der Entwicklung von kleinen Szenen und Choreos zu verschiedenen Themen und auch nonverbal. Spezifische Talente der Gruppenteilnehmer, wie musische oder tänzerische, sind natürlich willkommen.
METHODEN
Biografisches Arbeiten: In Gruppengesprächen werden zu verschiedenen Themen Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen gesammelt. Aus ihnen entwickeln wir kleine Szenen.
Stimm- Sprechtraining und Körperarbeit: Aufwärmübungen in der Gruppe oder zu zweit, Raumlauf zur Orientierung und Aufmerksamkeit innerhalb der Gruppe, verschiedene Sprechübungen zur Bewusstmachung von der Wirksamkeit der eigenen Stimme im Raum, Hilfen zum Einsatz der Stimme und deutlichen verständlichen Aussprache.
Improvisation: Einzel – Paar – und Gruppenimprovisationen über verschiedene Methoden und Techniken u.a. nach Augusto Boal, Stanislawski, Lee Strasberg – Fluid Sculptures und szenische Entwicklung
Nonverbales Spielen: reiner Ausdruck des Körpers und Agierens ohne Worte
Chorisches Arbeiten: gemeinsames Agieren, Sprechen und Handeln, akustische Klangkörper über Geräusche und Stimme, Bewegungschoreografien
Schreibwerkstatt: Textentwicklungen nach Inputs, spontanes oder assoziatives Schreiben und Verwendbarkeit im szenischen Zusammenhang.
ANGEBOT
„FREISPIEL“ – Theaterworkshopreihe für SeniorInnen
Aus biografischem Material, unserer Fantasie und unseren Lebenserfahrungen entwickeln wir nach Lust und Laune kurze Szenen, die wir aneinanderreihen und – wenn wir möchten – auch aufführen können. Dabei diskutieren wir Themen, die uns wichtig sind, erproben unsere spielerische Ausdrucksmöglichkeit mit und ohne Worte.
Unser Gedächtnis und unser Reflexionsvermögen werden gestärkt und unsere Aufmerksamkeit auf einen Spielpartner vertieft. Wir machen Stimm- und Sprechtraining und lernen durch unterschiedliche Impro-Methoden, wie wir eine theatrale Szene bauen können, die uns und dem Publikum Freude bereitet.
„MEIN KÖRPER IST MUSIK“ – Musiktheaterpädagogischer Workshop
Wir schulen unser Rhythmusgefühl einzeln und als Gruppe, erarbeiten chorische Stimmungsbilder zu unterschiedlichen Themen, erforschen den Zusammenhang von Musik und Bewegen im Raum. Wir singen gemeinsam und entwickeln kleine Improszenen ohne Worte zu unserer Lieblingsmusik.
Wenn wir möchten, können wir uns öfter treffen und zu Sergei Prokofjew’s Musikmärchen ,,Peter und der Wolf“ eine szenische Umsetzung erarbeiten. Dabei sind Vorerfahrungen nicht notwendig und es können auch Personen mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten mitmachen.
„BILDER SPRECHEN LASSEN” – -Die Lust ein Bild zu malen“
In diesem Workshop können sich die TeilnehmerInnen malerisch und zeichnerisch unter professioneller Anleitung ausprobieren, Bildformate und Materialien sind frei wählbar. Ob Aquarell, Acryl, Plakatfarbe- oder Kohle, Tusche und Bleistift, alles ist möglich. Die Kursleiterin passt sich an die individuellen Bedürfnisse an, vermittelt bildnerische Gestaltungsmittel und Techniken und unterstützt den kreativen Prozess jedes Einzelnen. Aktzeichnen, Naturstudie, Aquarelltechnik, Arbeiten mit Plakatfarben/oder Acryl, Collage. Es geht um das lustvolle sich Ausprobieren: Jeder kann Malen.
„SCHREIBWERKSTATT” – Ich ist ein anderer“
Erlernen von Schreibtechniken und Freischreiben nach Themen und verschiedenen Inputs aus Bildvorgaben und Materialien der Kursleiterin. Ausprobieren verschiedener Textsorten wie ,,Gedicht“, ,,Kurzgeschichte“, ,,dialogisches Schreiben“, ,,Reisebericht“, ,,Tagebuch“, ,,automatisches Schreiben“, ,,Liebesbrief“. Wir erkunden spielerisch, wie Texte entstehen können, entwickeln unseren persönlichen Ausdruck beim Schreiben, laden Autoren, oder Literaturwissenschaftler ein, denen wir Fragen stellen können und können – wenn wir Lust dazu haben am Ende ein kleines Buch unserer besten Werke selbst herausgeben
„LITERATURRUNDE“ – für Lese- und Hörratten
Wir erstellen eine Literaturliste von Büchern, die wir gelesen haben oder noch lesen wollen, wir diskutieren in der Gruppe gemeinsam Textstellen aus Lieblingsbüchern, sehen uns Gedichte genauer an, wie sie gemacht sind und welche Emotionen und Bilder sie bei uns hervorrufen, vergleichen unsere Vorlieben für Krimis , Märchen, Novellen oder Essays und schaffen ein Bewusstsein dafür, was Lesen für uns bedeutet oder bedeutet hat – als Parallelwelt zu unserm Alltag.